Stephan Rechberger
Informatiker & Historiker
Im Holzregister von 1661 wird ein Conrad Honich in Dillhausen erwähnt. Im Spatzenregister von 1711 wird am selben Ort ebenfalls ein Conrad Honig verzeichnet. Laut zweiten erhaltenen
Kirchenbuch von Mengerskirchen aus der Zeit von 1724 - 1735 stirbt dieser Conrad Honig am 31.01.1733 im Alter von 60 Jahren und könnte somit um 1673 als Sohn des 1661 erwähnten Conrad Honnich
geboren worden sein. Daneben wird in späteren Kirchenbüchern der Gemeinde Mengerskirchen ein Paulus Honig erwähnt, der das Amt des Sendschöffes inne hatte und am 02.01.1700 starb. Auch er könnte
ein Sohn des Conrad Honich aus dem Holzregister von 1661 und ein Bruder des Conrad Honig aus dem Spatzenregister von 1711 sein. Von Conrad Honig lassen sich im zweiten erhaltenen Kirchenbuch (1724-1735)
zwei Söhne nachweisen. Johannes heiratet am 25.11.1732 die Tochter Elisabeth des Jodocus Müller aus Niedershausen. Aus dieser Ehe ging Anna Eva hervor, die am 03.02.1735 getauft wurde. Weiter heiratet ein zweiter
Sohn Johann Wilhelmus am 03.02.1732 eine Anna Margaretha, Tochter des Johannes Hortz aus Dillhausen. Auch aus dieser Ehe ging eine Tochter mit dem Namen Anna Margaretha hervor, die am 08.09.1732 getauft
wurde und wohl ledig am 05.01.197 verstarb.
Möglicherweise ist auch der hier aufgeführte Christian ein Sohn des Conrad Honig. Im Verzeichnis des Viehbestands der Gemeinde Dillhausen von 1776 wird ein Peter Honig und ein Wittwer Paulus Honig erwähnt.
Peter könnte der Sohn des Christian Honigs sein, der am 31.05.1729 zu Dillhausen geboren wurde und wohl im November 1794 verstarb. Der Wittwer Paulus Honig lässt sich nicht eindeutig zuordnen und da er
in den Kirchenbüchern ab 1782 nicht vorkommt, wird er wohl vor dieser Zeit verstorben sein. Am 22.07.1800 verstirbt ein Johannes Honig im Alter von 25 Jahren. Er war zuvor mit Margaretha Mono verheiratet
und mussten zudem den Tod von drei Kindern (Johann Adam + 24.01.1797, Elisabetha + 14.06.1798 und eines Johannes + 07.10.1800) hinnehmen.
Johannes Honig, der wohl ein Sohn des 1776 erwähnten Peter Honig war, wird der letzte männliche Verteter der Familie in der Gegend um Dillhausen gewesen sein.
In der Ortsliste von 1815 kommt der Name Honig schon nicht mehr vor.
Am 3.September des Jahres 1806 kommt es zu einer Vermögensübergabe (HHStA - Bestand 179 - Signatur 1675) der Wittwe des Johannes Beck. So heisst es in dem Text: "Nach dem Johannes Becks Wittib
alhier, nebst ihrer Schwester Adam Schermeli Wittib, bei Amts melden laßen, dass das ihnen beiden gemeinschaftlich gehörige Waschhaus, nebst Scheuer und Stallung" den gemeinsamen Kindern des
verstorbenen Johannes Beck übergeben. Es werden aufgezählt Johannes Beck, Wilhelm Beck und Anna Maria, Peter Schäfers Ehefrau. Daneben wurde wohl Ansprüche der Witwe des Johannes Honig abgegolten.
Dafür erhält die Witwe des Johannes Beck von "jeden Kind jährlich: a) an Korn - 3 Masten, b) an Gerste - 4 Masten c) an Hafer - 2 Masten". Dann sollen die Kinder zu zwei Wiesen unweit des Dorfes hinfahren,
diese mähen und den Acker bestellen. Das dafür an die Kinder übergebene Waschhaus wird als "baufällig" bezeichnet, aber es kann angenommen werden, dass die Bewohner von Dillhausen es wohl als Waschplatz nutzten.
Eventuell wurde hierfür eine Gebühr fällig. In dem Buch "700 Jahre Dillhausen" wird erwähnt, dass "der Welschbach noch bis zum Hause der Familie Beck bzw. Familie Klein-Schäfer" in der Neugasse" geflossen ist
und dann innerhalb des Hauses "in Rohren" gefasst wurde. Vielleicht handelt es sich hier um das um 1806 erwähnte Waschhaus der Familie Beck und möglicherweise lief der Welschbach zu dieser
Zeit noch offen durch das Haus, so dass das Wasser des Baches zum Waschen genutzt wurde.
Erwähnenswert ist die Bildungsgrenze, die sich aus der "Vermögensübergabe" herauslesen lässt: Die Witwe des Johannes Beck, Anna Elisabetha Honig (1731-1813), macht unter das amtliche Dokuemente
nur drei Kreuze als Unterschrift, während die aufgezählten Kinder alle mit ihren Namen unterschrieben. Das bedeutet: Die Generation der nach 1760 geborenen hat eine gewisse Schulbildung genossen,
die es ihr ermöglichte zu lesen und zu schreiben. Eine Schule, in der den Kindern dieses Fähigkeiten beigebracht wurde, muss wohl in der Zeit nach 1760 und spätestens in den Siebziger Jahren des
18. Jahrhunderts in der Gegend eingerichtet worden sein.
Beispiel für ein erhaltenes Waschhaus in Noyers (Bourgone) |
167/VIII. Generation
Konf.: röm.-kath.
~ Dillhausen, 09.04.1731 + Dillhausen, 10.02.1813 |
⚭ mit Beck, Johannes |
Eintrag katholisches Kirchenbuch Mengerskirchen
1813 | Nr. 8 | Dillhausen | 10. Februar abends 10 Uhr | 12. Februar öffentlich daselbst |
Die Wittina Elisabetha Beck geborene Honig zu Dillhausen | 70 Jahre | Brustkrankheit ohne Arzt
Eintrag katholisches Kirchenbuch Mengerskirchen K2 (1724-1735)
9. Aprilis 1731
Christianus Honig
Anna Margaretha, conj.
Joes Dorth
J. Wilhelmi Schermeli filia A. Elisabetha
Infans Anna Elisabetha
334/IX. Generation
Konf.: röm.-kath.
Beruf:
~ | + vor 1776 |
⚭ mit Anna Margaretha |
Kinder | Geboren/Getauft | Gestorben/Begraben | Verheiratet |
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Wilhelm | ~ Dillhausen, 08.03.1724 | + | ⚭ |
Christian | ~ Dillhausen, 06.01.1727 | + | ⚭ |
Johann Peter | ~ Dillhausen, 31.05.1729 | + | ⚭ |
Anna Elisabetha | ~ Dillhausen, 24.04.1731 | + Dillhausen, 10.02.1813 | ⚭ mit Beck, Johannes |
"Ehefrau des Adam Schermeli" | ~ vor 1724 oder 1735 | + | ⚭ mit Schermeli, Adam |
Zuletzt aktualisiert: 02.03.2023