In der Amorbacher Chronik von Valtin Eißenmann ist unter dem Jahr 1647 zu lesen: "Im diesem Jahr den 24,. Octobris ist ein feindliche Parthei von groß Heibach kommen, den Weilbacher ihr Viehe, Hrn. Prälat 8 Ochsen, 4 Pferde, Hrn. P. Michael Pfarrer und Hrn. Adam Henche mit nacher Bucheimb genohmben, dene die Bürgerschaft zwar nachgesetzt, aber mit Verlust Adam Rothe, Metzger, so erschossen worden, wird abziehen müssen." (zitiert nach Amorbach erzählt, Bd. III., Amorbach 2017, S. 48). Immer wieder wurde Amorbach und die Umgebung von marodierenden Truppenteilen und Söldnerhaufen überfallen. In diesem Falle plünderten sie das Umland. Raubten Vieh, Pferde und nahmen auch zwei Geiseln mit sich. Der "mannhafte" Stadthauptmann Nicolaus Klein wird die wehrfähigen Männer in Amorbach organisiert haben, die den Marodeuren nachsetzten und diese zum Kampf stellten, wobei der Metzger Adam Roth im Kampf fiel. Ob die Bürgerschaft die Plünderer erfolgreich und endgültig vertrieb, die Geiseln befreien konnten und das geraubte Vieh und die Pferde wieder zu ihrem Besitzer zurückführen konnten, wird in der Quelle leider nicht angegeben.

Der zehnjährige älteste Sohn Valentin Roth (1637-1688) wuchs also ohne Vater bei der Stiefmutter Margaretha Beucher (1625-1697) auf. Diese heiratete 1648 Bernhard Walter, der den Beruf eines Küfers ausübte. Der neue Stiefvater brachte Valentin Roth dieses Handwerk bei, welches er seinen Sohn Franz Valentin (1669-1709) und dieser seinem Enkel Johann Caspar (1691-1767) weitervererbte. Seinerzeit gab es noch Weinberge in Amorbach und es scheint eine rege Nachfrage nach der Produktion von Holzfässern gegeben zu haben, die der Küfer oder Bender herstellte. Im 19. Jahrhundert wurden die Weinberge und die Weinproduktion in Amorbach aufgegeben.

Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K1 (1618-1660), S.74
1692 31. Augustus Baptizatus est Joannes Casparus Francisci Roth bender fil. leg.
susc.: Casparus Förtig, Weisgerber alhier