Hans Büchler (1659 - 1738) war Bürger und Schneider. In Amorbach gab es mehrere Menschen, die diesen Beruf ausübten. In der Regel wurde Bekleidung auf Anforderung vom Schneider angefertigt. Dabei sollten die Hosen, Mäntel und Hemden in erster Linie funktional sein. Modische Accessoires spielten dabei kaum eine Rolle. Der Schnitt und das Design werden sich wohl über die Generationen hinweg nicht viel geändert haben. Als Stoff dient im wesentlichen Leinen, die der Schneider direkt vom Leineweber bezog. Die Kundschaft kam aus der Stadt und dem Umland des Klosters Amorbach. Die Nachfrage wird sich in Grenzen gehalten haben und das Handwerk wird wohl so viel abgeworfen haben, dass es dazu reichte, sich und seine Familie einigermaßen zu ernähren.

Aufträge für extravagante barocke Kleidung waren wohl eher die Ausnahme und wenn kam am ehesten der Abt des Klosters in Frage oder der adelige Amtmann des Kurfürstentum Mainz. Möglicherweise bestellten diese sehr übersichtliche Spitzenklientel ihre Bekleidung eher außerhalb von Amorbach und ließ sich wohl eher von Spezialisten der Haut Couture einkleiden.