Es ist eines der dunkeln Kapitel der europäischen Geschichte, welches auch in meiner Familienhistorie Spuren hinterlassen hat: Die Hexenverfolgung. Auch die Amorbacher wurden in den harten Zeiten des Dreißigjährigen Krieges von diesem Wahn befallen. In der Chronik von Valtin Eißenmann heißt es im Jahr 1629: "hat man allhie Zauberer verbrannt, und der nicht wenige." Schätzungsweise 100 Menschen fielen damals dem Hexenwahn in Amorbach, Mudau und Umgebung zum Opfer. 1641 steht wieder der Verdacht im Raum, Magier und Hexen würden mit dem Teufel im Bund, es wieder bunt im Amorbach treiben. Dabei tut sich der Bender und Küfer Michael Käuflein (+ Amorbach, 13.01.1671) als Denunziant hervor: Er bezichtigt Georg Schlanter der Hexerei. (Quelle: Han Steinbach, Hexenverfolgung in Amorbach, in : Amorbach erzählt, Geschichte und Geschichten aus dem bayrischen Odenwald, Band III., Amorbach 2017, S. 135f).

Es bleibt noch zu erwähnen, dass Johann Simon Käsmann(1699-1762) nicht mehr in der Funktion des Herrenkoch wahrgenommen hat. Wahrscheinlich deswegen, da sein Onkle Burkhard diese Rolle noch während seiner Lebzeiten ausgefüllt hat. Er selbst war als Schuhmacher tätig. Daneben bekleidete er noch das öffentliche Amt eines Bettelvogts. Eine soziale Einrichtung, die sich um verarmte Mitbürger kümmerte.

Die Käuflein waren mehrere Generationen als Küfer oder Bender tätig. Sie fertigten aus Holz Fässer, in dem im 17. Und 18. Jahrhundert hauptsächlich Wein eingelagert wurde. In dieser Zeit gab es noch mehrere Hanglagen, auf denen Wein angebaut wurde. Im 19. Jahrhundert verdrängte Bier den Wein als Alltagsgetränk. Der Weinanbau wurde in dieser Zeit eingestellt. Alte Einfassungsmauern, wie auf dem Volkmannsberg, bezeugen dies noch heute. Die Käuflein betätigten sich noch weitere Generationen als Bender und Küfer. Der Bruder von Maria Eva,Johannes Käuflein (1735 -1817) war noch als Küfermeister tätig und noch seine Söhne und Georg Anton (1772-1826) und Franz Josef (1794-1843) waren ebenso noch in diesem Beruf tätig, wie der Enkel Franz Nikolaus (1809-1864) und der Urenkel Friedrich Karl (*1843).

Nach Auskunft eines Winzers aus Miltenberg, würde man in Weilbach, dem Nachbarort von Amorbach, wieder Wein anbauen. Der Klimawandel scheint dies zu begünstigen und möglicherweise wachsen eines Tages auch am Volkamnnsberg wieder Weinreben.

Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
1731 25. Decembris Maria Eva fil. leg. Jois Kaeffle bürger und bender et Eva conj.
susc.: Eva, Michaelis Ludwig bürger und benders hausfrau
Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
15.Februaris 1757 Copulus est hon. viduus Ignatius Bischof civis et figuli cum pudica virgine
Eva filia leg. Jois Kaeflein civis pm.

Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
14. Novembris 1724 honestus viduus Joannes Käfflein bürger und bänder dahier cum
pudica virgine Maria Eva fil. leg. honesti Joannis Uhrich Gemeinsmann von Reuenthal
und Gerichtsverwandter in Wenschdorf
Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
3. Februaris 1712 eodem hon. adol. Joes Käuflein alhier cum virg. Dorothea
Simon Reinhard alhier tochter
Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K2 (1660-1711)
29. Decembris 1680 Baptizatus est Joannes, Joannis Käuflein fel. leg
sucs. Andreas Fertsch bader alhier
Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
obiit 15. Decembris 1740 Joes Kaeflein dahier at. 61 R.I.P.