Stephan Rechberger
Informatiker & Historiker
Maria Eva Uhrig war die Tochter des "Gemeinsmann" Johannes Uhrig von Reuental. Laut Frühhochdeutschen Wörterbuch war ein "Gemeinsmann" eine "Mittelsperson, Schiedsrichter, Angehöriger des Gemeindegerichts".
Reuental ist ein kleiner beschaulicher Ort in einem Nebental in der Nähe von Weilbach. Das war wohl der Zuständigkeitsbereich, in dem Johannes Uhrig als Richter tätig war.
Auch das nahe gelegene Wenschdorf wird man als sein Einzugsgebiet dazurechnen können. In der Regel wird der kurmainzische Amtmann, der in Amorbach residierte, die Richterposten auf dem umgebenden Land vergeben haben.
Johannes Uhrich stammte aus dem fünf Kilometer süd-östlich gelegenen Reinhardtssachsen. Seine Mutter Walpurga wird als Leibeigene des Kloster Amorbach 1663 in einem entsprechenden Verzeichnis dort erwähnt.
Ob Vater Bartholomaeus und Sohn Johannes Uhrig Leibeigene waren, anhand der vorliegenden Quellen nicht beantwortet werden. 1698 siedelt Johannes Uhrig in das beschauliche Reuental um und heiratet Ursula Eckert.
Auch deren Familie, die nachweislich 1663 in Reuental lebte, wird nicht im Verzeichnis der Leibeigenen von Kurmainz 1663 erwähnt.
Das Richteramt des Johannes Uhrig wird wohl eher als Nebentätig einzustufen sein, für die er möglicherweise nur eine Aufwandsentschädigung bekam. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wird er wohl,
wie seine Eltern und Großeltern, ein kleines Stück Land zur Pacht genommen haben. Vielleicht das Pachten eines Landabschnitt nicht nur den Leibeigenen vorbehalten und nach dem Dreißigjährigen Krieg war
die noch vorhandene Personaldecke zu dünn. Aus diesem Grund kann es, dass auch Leute aus anderer Gegend zum Bestellen des Landes herangezogen wurden, die so nicht in den Status von Leibeigenen zuzurechnen waren.
Blick auf die Klosterruine des Gotthard. Dahinter befindet sich das Reuental. |
1379/IX. Generation
Konf.: röm.-kath.
~ Reuental, 24.02.1699 + Amorbach, 19.10.1784 |
⚭ Amorbach, den 14.11.1724 mit Käuflein, Johannes |
Eintrag Kath. Kirchenbuch Amorbach K3 (1711-1757)
14. Novembris 1724 honestus viduus Joannes Käfflein bürger und bänder dahier cum
pudica virgine Maria Eva fil. leg. honesti Joannis Uhrich Gemeinsmann von Reuenthal
und Gerichtsverwandter in Wenschdorf
758/X. Generation
Konf.: röm.-kath.
Beruf: "Gemeinsmann" (Gerichtsmann) zu Wenschdorf und Reuental
~ Reinhardssachsen , 26.04.1667 + Reuental, 1742 |
1. ⚭ Heppdiel, 1698 mit Eckart, Ursula |
Kinder | Geboren/Getauft | Gestorben/Begraben | Verheiratet |
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Maria Eva | ~ Reuental, 24.02.1699 | + Amorbach, 19.10.1784 | ⚭ Amorbach, den 14.11.1724 mit Käuflein, Johannes |
2. ⚭ mit Maria Catharina |
Kinder | Geboren/Getauft | Gestorben/Begraben | Verheiratet |
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Maria Magdalena | ~ Reuental, 1700 | + | ⚭ |
Johann Georg | ~ Reuental, 1702 | + | ⚭ |
Anna Catharina | ~ Reuental, 1706 | + | ⚭ |
Johann Adam | ~ Reuental, 1711 | + | ⚭ |
Anna Maria | ~ Reuental, 08.10.1714 | + | ⚭ |
Johann Peter | ~ Reuental, 1717 | + | ⚭ |
1516/XI. Generation
Konf.: röm.-kath.
Beruf: Einwohner zu Reinhardssachsen
~ Reinhardssachsen, 29.03.1641 + |
⚭ Walldürn, 08.05.1663 mit Ballweg, Wallpurga |
Kinder | Geboren/Getauft | Gestorben/Begraben | Verheiratet |
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Johannes | ~ Reinhardssachsen , 26.04.1667 | + Reuental, 1742 | 1. ⚭ Heppdiel, 1698 mit Eckart, Ursula |
3032/XII. Generation
Konf.: röm.-kath.
Beruf: Einwohner zu Reinhardssachsen
~ | + Reinhardssachsen, 05.08.1664 |
1. ⚭ mit Maria |
Kinder | Geboren/Getauft | Gestorben/Begraben | Verheiratet |
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Bartholomaeus | ~ Reinhardssachsen, 29.03.1641 | + | ⚭ ⚭ Walldürn, 08.05.1663 mit Ballweg, Wallpurga |
Zuletzt aktualisiert: 04.08.2023